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Geschichte

Chronik der PVW

Ende der zwanziger Jahre gab es schon einen losen Zusammenschluss junger, sportbegeisterter Männer, die sich in ihren Mußestunden mit Rudern, Schwimmen und dergleichen beschäftigten, zumal sie am Wasser wohnten. Sie nannten sich Mascherclub.
Im Winter 1931 war man der schweren Ruderboote überdrüssig, man ging daran, Paddelboote zu bauen. In den Werkstätten von Henry Friedebold und Rudolf Böhm herrschte Hochbetrieb. Ostern 1932 fand gegenüber dem heutigen Bootshaus der feierliche Stapellauf der „Winnetou“, wie das Boot hieß, statt. Außer den Schiffserbauern waren viele Schaulustige zugegen.

Die Freude war nur von kurzer Dauer, das Boot legte sich auf die Seite und trieb nach kurzer Zeit kieloben.
Die Wienhäuser Bootsbauer ließen sich nicht entmutigen, die „Winnetou“ wurde wieder flott gemacht, und außerdem verschrieben sich die wassersportbegeisterten Männer ganz dem Paddelsport.
Am Donnerstag, 11. August 1932 ist von 17 Interessenten die Paddelvereinigung Wienhausen gegründet worden.


Die Gründer waren:  Paul Backhausen,Wilhelm Brennecke, Hermann Cammann, Louis Cammann, Henry Friedebold, Otto Friedebold, August Hillmer, Wilhelm Kunze, August Meldau, Friedrich Misselhorn, Erich Reinhard, Alfred Schmidt, Heinrich Schmidt, Herrmann Specht, Karl Warnecke, Adolf Wiechmann, Karl Wienecke.
Von diesen Gründern weilt heute keiner mehr unter uns.

Ein Bootshaus musste her! Aber wohin damit? Nach langen Überlegungen fand man den heutigen Platz, der damals ein Materiallagerplatz für die dortige Schleuse und ein Sandstich war. Mit viel Mühe wurden die tiefen Löcher aufgefüllt. Nun war ein Stück Land vorhanden, aber immer noch kein Vereinsheim. Woher sollte man das Geld zum Bau nehmen? Doch da half August Meldau mit einem Vorschuss von 300,- RM. Und in sage und schreibe noch nicht mal einem Jahr war das Bootshaus fertiggestellt.

Richtfest

Am 6. August 1933 war die Einweihung.

Mit Holzbooten – Faltboote hatte man noch nicht – wurden in den darauf folgenden Jahren die Flüsse und Bäche der näheren Umgebung der Heimat befahren.
Zu den Ausgangspunkten dieser Fahrten fuhr man mit Pferd und Wagen, welche Friedrich Misselhorn bereitstellte. Später mietete man sogar einen Güterwaggon der Reichsbahn. Außer den schönen Wanderfahrten wurde auch von Fritz Lindemann das Schwimmen gelehrt. Schwer zu kämpfen hatte der Verein während der Hitler-Zeit aber es gelang doch, durch Anschluss an den Reichs-Kanu-Verband, das Haus und Grundstück nicht zweckentfremdet verwendet zu lassen.
Der 2. Weltkrieg ließ das Vereinsleben ruhen. Leider verstarben in diesem Krieg folgende Kameraden:
Wilhelm Brennecke, August Hillmer, Wilhelm Kunze, Erwin Menge, Erich Mull, Hermann Ohm, Hermann Pralle, Otto Schmidt, Karl Warnecke.
Nach dem Krieg kam der Sportbetrieb langsam wieder in Gang. Es war nicht viel übrig geblieben; ausgeplündert und zerstört bot das Bootshaus einen traurigen Anblick. Aber die Initiative der Mitglieder und die Liebe zum Kanusport brachten es fertig, dass in der Bootswerft bei Henry Friedebold Neues entstand und wieder schöne Wanderfahrten durchgeführt werden konnten.

Hier noch ein Auszug dessen, mit dem man in der Zeit der Besatzung leben musste:
Im Juli 1945 wurden 8 Boote des Vereins beschlagnahmt und mussten einer englische Einheit übergeben werden. Am 11.03.1946 bat der Verein mit einem Schreiben an den Bürgermeister um
Rückgabe oder eine Entschädigung. Die Sache wurde weitergeleitet. Und schon kurz danach, nämlich sieben Jahre später, 1953, bekam man einen Bescheid vom Claims Office der britischen Militärregierung in Herford. Da die Beschlagnahme sich vor der Währungsreform ereignete wurden für die 8 Boote ganze 55,56 DM erstattet!
Um das Vereinsleben anzukurbeln wurden einige Feste veranstaltet. So zum Beispiel während der Karnevalzeit in der Gaststätte „Zur Klosterschänke“. Ein Tanzabend sollte stattfinden. Aber auf Befehl der Militärregierung war eine Sperrstunde verhängt worden. Niemand durfte sich vor morgens 6.00 Uhr auf der Straße sehen lassen. Stimmen wurden laut, die da sagten, dass man ja so lange nie feiern würden. Aber es kam alles anders. Weil Alkohol, der ja nicht fehlen durfte, nicht zu kaufen war, brachte jeder seinen selbstgebrannten Spezialschnaps mit. Es soll ein sehr fröhlicher Abend geworden sein. Und am nächsten Morgen waren alle noch anwesend. Die „Klosterschänke“ soll bei dieser Gelegenheit scherzhaft in „Haus der tausend Schnäpse“ umgetauft worden sein. Bei einer Veranstaltung 1948 wurde eine Verlosung zu Gunsten des Vereins durchgeführt. Alle Mitglieder und Einwohner Wienhausens wurden um Sachspende gebeten.
Hier ein Auszug aus der Spendenliste:
Kaufmann Niebuhr   20 Rasierklingen, 1 Rasierapparat
Heinrich Wiljes (der Nichtraucher): 20 Zigaretten
Fritz Meyer:    1 Flasche Wein, 1 Meerschweinchen
K.-H. Santelmann   4 Zigarren
A. Schmidt    1 m³ Holz
Fam. Heinemann   5 Eier
Wilhelm Meyer    für 10 Pf Brotmarken
Die kleinste Spende   2 Zigaretten.
Durch diese Feste und auch durch den schönen Kanu-Wandersport wuchs die Anzahl der Mitglieder. Hatte man einst mit 17 begonnen, so waren es laut Bestandsliste vom 01.12.1950 schon 64 Personen, die dem Verein angehörten.
Es begannen die 50-er Jahre. Zum alltäglichen Bild am Bootshaus gehörte ein Mann, der sich um die dort brütenden Schwäne reichlich bemühte: Josef Linde. Im Dorf als der „Schwanenvater“ oder der alte  Josef  benannt. Er wurde Hausmeister bei der Paddelvereinigung.
Am 9., 10. und 11. August 1952 beging man das 20-jährige Vereinsjubiläum. Es muss schon eine schützenfestähnliche Großveranstaltung gewesen sein: es gab einen Festwirt, ein Festzelt, jeden Abend Tanz und sogar Kindertanz. 21 Norddeutsche Kanu-Vereine wurden dazu eingeladen und es wurde kräftig gefeiert.
Dass in unmittelbarer Nähe des Vereinsheimes die Schwäne ihr Revier hatten, war im Dorf und bei den Paddlern wohl bekannt. Außerhalb der Brutzeit ging man sich so gut es möglich war aus dem Weg. War aber Brutzeit, so gab es manche Auseinandersetzungen. Ab und zu kann man mit nur ein paar Wasserspritzern davon; es gab aber auch etliche Kenterungen. Darum wurde schon oberhalb der Seebrücke ein Warnschild aufgestellt: „Vorsicht bissiger Schwan“.  Viele auswärtige Paddler hielten dies für eine Jux, mussten sich aber an der Mündung des Zulaufes zum Schwarzen Hamm eines Besseren belehren lassen. Bei diesen Attacken entstand im Sommer 1954 folgender Schaden:
1. 1 Kajak-Rennpaddel abgebrochen
2. 1 Einer-Faltbootpaddel zersplittert
3. 1 Kajak-Bootsdeck aufgerissen und Spante gebrochen
4. 1 Faltbootoberdeck eines Kajak-Zweiers aufgerissen.
Manche sollen gesagt haben: „Hätten wir doch auf die Warnung geachtet!“
Im Juni/Juli 1957 fand die erste Paddeltour im Ausland statt. Zusammen mit dem Paddel-Klub-Celle“ organisierte man einen Paddlerurlaub in Italien am und auf dem Gardasee.
Im August des gleichen Jahres wurde wieder einmal groß gefeiert: das 25-jährige Vereinsbestehen. An drei Tagen wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten: Torlauf, Wettfahrt mit anschließendem Zeltaufbau, Wasserschöpfen, bei dem es galt, das Boot des Gegners am schnellsten mit Wasser zu füllen bis es unterging, Schwimmvorführungen des DLRG Celle sowie Wildwasservorführungen der damaligen Weltmeister, der Gebrüder Stumpf aus Celle. Jetzt wird man sagen: „Wildwasser in Wienhausen? Wo gibt’s denn so was?“ Ganz einfach: die Schütten der Schleuse, die ja heute als langsam zusammenfallende Ruine an vergangene Zeiten erinnert, wurden gezogen und das aufgestaute Wasser reichte, um für ca. 20 Minuten wildwasserähnliche Verhältnisse zu haben.
Die sechziger Jahre begannen gar nicht so vielversprechend. Am 17.02.62 brach ein Orkan los, der die Flutkatastrophe nach sich zog. Aus das Eigentum der PVW wurde in Mitleidenschaft gezogen. Neben kleineren Zerstörungen am Bootshaus wurde der Fußgängersteg über den Mühlengraben so stark beschädigt, dass er gesperrt werden musste. Aber dank der Spenden von der Gemeinde, Realgemeinde und dem Verkehrsverein konnte eine Reparatur durchgeführt werden.
Kurz vor Ostern kam man auf die Idee, nach langer Pause ein Osterfeuer am Bootshaus abzubrennen. Das sprach sich in Wienhausen schnell herum. War das Feuer auch nicht übermäßig groß und fast hätte es auch noch einen Unfall gegeben (nämlich als dem Kutscher Jürgen Cammann beim Holzholen die Pferde durchgingen), so erlebten doch viele Wienhäuser mit, wie unser Verein einen uralten Brauch wieder aufleben ließ. Dieses Osterfeuer wurde regelmäßig bis zum heutigen Jahr veranstaltet.
Nicht vergessen darf man, dass natürlich 1962 das 30-jährige Bestehen der PVW ausgiebig gefeiert wurde.
Der Kanu-Wandersport wurde, wie auch in den Jahren vorher, weiterhin lebhaft betrieben.
Aber einige schienen dadurch nicht ausgelastet zu sein; sie wollten den Kanu-Rennsport ausüben. Es wurde eifrig dafür trainiert und es wurden 1963 nach  mehrjähriger Unterbrechung Vereinsmeisterschaften erstmals wieder ausgerichtet.
Vereinsmeister wurden:
Kl. 1 – Männer: Otto Sander
Kl. 2 – männl. Jugend A: Albrecht Beinke
Kl. 3 – männl. Jugend B: Hartmut Funke (damals eines der jüngsten Vereinsmitglieder)
Kl. 4 – Frauen:   Christa Reinhardt
Kl. 5 – weibl. Jugend A: Barbara Schaffrin.
Durch diese Erfolge angeregt nahm man in den folgenden Jahren an mehreren Rennen teil. Dabei wurden durchaus gute Platzierungen erreicht.
Im August des Jahres wurde eine Wanderfahrt auf der Mosel durchgeführt, die bei den Teilnehmern großen Anklang fand.
In den Jahren 1964, 1965 und 1966 gab es für die Paddelvereinigung neben dem Kanusport auch noch artfremden Sport: die Wienhäuser-Vergleichwettkämpfe. Dabei konnte in den genannten Jahren mit etwas Glück gewonnen werden. Der gestiftete Wanderpokal ging in den Besitz der PVW über.
1965 gab es einen besonderen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Erstmals nahm eines unserer Mitglieder an einer deutschen Meisterschaft teil. Nach langem Training und der Qualifikation war das Ziel erreicht: Hartmut Funke startete am 25. Juni bei der Deutschen-Wildwasser-Meisterschaft und Jugendbestenermittlung auf der oberen Oker bei Romkerhalle in der Klasse Jugend K1. Obwohl er nicht nur wenig Gelegenheit hatte, in derart schwerem Wasser zu fahren (allein in seiner Klasse gab es über 40% Kenterungen), sondern auch mit seinem Wanderboot gegenüber den Konkurrenten gehandicapt war, schaffte er im Wettkampf die 3,4 km lange Strecke ohne Kenterung und belegte den 11. Platz bei über 30 Teilnehmern. Er war damit bester Jugendlicher aus Norddeutschland. Seitens der Gemeinde Wienhausen wurde dieser Erfolg durch einen finanziellen Zuschuss zur Sportmittelbeschaffung in Höhe von 100,- DM gewürdigt.
Was hatte Hartmut Funke doch vorher auf die Frage nach seinen Chancen so trocken geantwortet: „Wenn ich Deutscher Meister werden, dann verzichte ich auf einen öffentlichen Empfang, weil das Rathaus keinen Balkon hat“!
Es wurden auch Wanderfahrten unternommen. 9 Paddler befuhren die Werra und Weser von Eschwege bis Nienburg. 1965 unternahm man insgesamt 123 Fahrten und paddelte dabei 6.546 kg.
7 Mitglieder erhielten das Wanderfahrer-Abzeichen des DKV.
1966
Schon im Frühjahr wurde die Rennsportgruppe aktiv. Am 23./24. April nahm man am Seeve-Abfahrtslauf der DKV Landesgruppe Hamburg, die dort ihre Meisterschaften austrug, teil. Hartmut Funke belegte den dritten Platz im Einzel-Rennen; Jürgen Camman-Hartmut Funke-Rolf Voges wurden als Mannschaft hinter den einheimischen Bergedorfern Zweiter und damit internationaler Meister von Hamburg. Ins Staunen kam man jedoch später, nämlich als diese Truppe im Hamburger Abendblatt groß abgebildet worden war. Das Bild hatte nur einen Schönheitsfehler, dass es nach dem Rennen aufgenommen war und die Siegreichen an der Theke standen – man war also doch nicht ganz unbekannt.
Bei Wanderfahrten legte man in diesem Jahr an 170 Tagen 4233 km zurück. Die Paddelvereinigung war auf insgesamt 113 Mitglieder angewachsen.
1967
Großes Ereignis war die Taufe der neuen Vereinsboote. Dabei wurde der allseits bekannte 7-er Canadier im Andenken an das 1932 gebaute Boot gleichen Namens Winnetou II genannt. In der laufenden Saison wurden 5856 km gefahren, 1623 mehr als im Jahr vorher. Mit diesem Ergebnis belegte der Verein im Bezirk Lüneburg/Braunschweig den 6. Platz unter 15 Konkurrenten.
1968
Wie in jedem Jahr wurde am Bootshaus gearbeitet. Es mussten die üblichen laufenden Arbeiten durchgeführt werden. Hiervon eine kleine Anekdote:
Das Dach sollte geteert werden. Auf einem offenen Feuer stand ein Kessel in dem der Teer gekocht wurde. Bei der dabei entstehenden Hitze sprach man reichlich dem Bier zu. Ein Mitglied – alle Wienhäuser werden ihn gekannt haben – Erwin Daher, genannt „Mixer“, hackte Holz für’s Feuer. Dabei traf er aus Versehen die zum Campingplatz führende Wasserleitung. Es gab eine hohe Fontäne und Mixer rief in seinem angetörnten Zustand: „Öl, Öl! Ich habe Öl gefunden!
In den folgenden Jahren gab es im Vereinsleben eine Flaute. Es dauerte lange, bis man sie überwunden hatte. Ein paar Unermüdliche hielten die Paddelei aufrecht. Sie nannten sich scherzhafterweise „PVW – Abteilung Paddler“!
Die siebziger Jahre begannen wie die sechziger, nämlich mit einem unvorstellbaren Sturm. Dabei wurde der Bootsschuppen das Opfer von umstürzenden Bäumen. Um ihn auszuräumen, um zu retten was noch zu retten war, musste man den umherkullernden Wohnwagen des nahgelegenen Campingplatzes aus dem Wege gehen. Doch mit Hilfe der Gemeine, die uns großzügig mit 5.000,- DM unterstützte, konnte ein neues Bootslager errichtet werden. Doch oftmals wurde im Bootshaus eingebrochen. Bei einer dieser Untaten wurde unser ganzer Bestand des damals beliebten Getränkes Persico geklaut. Die sofort eingeschaltete Polizei meinte dazu nur: „Wenn einer irgendwo rot kotzt, dann haben wir ihn“!!!
So langsam kam wieder neues Leben in den Verein. Wander- und Rennsport verspürten vielversprechende Aktivitäten.

Das Jahr 1975 brachte die bisher meisten gepaddelten Wanderkilometer der Vereinsgeschichte: 14.000.
Die Rennfahrer fanden sich um den Trainer Michael Hartmann zusammen. Bei den ersten Abfahrtsläufen gab es die üblichen Platzierungen im Mittelfeld. Dann aber gab es erste und zweite Plätze. Die Fachwelt horchte auf.

1976 war das erfolgreichste Rennsportjahr in der Geschichte der PVW. Die Rennsportgruppe hatte auch im Winter eifrig trainiert. Schon bei den ersten Rennen des Jahres konnte man dies beweisen. Auf der Leine gab es einen triumphalen Erfolg: unter den ersten sieben in einer Klasse waren 5 Wienhäuser, nämlich Hans-Helmut Pahls, Henning Witte, Christof Hartmann, Jörn Luttermann und Jörg Reinhardt. Der Mannschaftslauf konnte ebenfalls klar gewonnen werden.
Nun ging es zur Landesmeisterschaft auf die Lehrde bei Verden.
Im Einzelrennen der Schüler kam nach der Auswertung die große Überraschung: 1. Platz Jörn Luttermann, 2. Platz Hans-Helmut Pahls, 3. Platz Henning Witte. Da die drei auch in der Mannschaftswertung siegten, waren sie zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft berechtigt. Erinnerungen an Hartmut Funke wurden wach.
Die Ferien begannen. Wir packten unsere Sachen und fuhren ins bayrische Straubing. 16 Jugendliche hatten sich zu einer Sommertour auf der Donau gemeldet. Bis kurz vor Wien ging die Fahrt und jeder Paddler hatte 373 km in 14 Tagen zurückgelegt. Da auch der Wettergott mitspielte, wurde es eine der schönsten Paddeltouren überhaupt.
Die Deutsche Meisterschaft rückte inzwischen immer näher. Die Rennfahrer absolvierten ein Trainingslager an der oberen Isar bei Mittenwald/Scharnitz. Der Tag der Wahrheit kam. Was jedoch keiner für möglich gehalten hatte trat ein: die Mannschaft Pahls-Luttermann-Witte errang den Titel eines Deutschen Meisters. Da kam Freude auf! Dabei musste sich noch ein Boot ausgeliehen werden, weil man selbst nicht genügend eigene besaß.
Aufgrund des gewonnenen Titels veranstalte die PVW einen Tag des Kanusports in Wienhausen, der ein voller Erfolg wurde.
Im darauf folgenden Jahr konnten sich die drei wiederum für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Sie mussten diesmal jedoch in der Jugendklasse starten. Auf der Loisach belegte man einen
sehr guten 10. Platz. Auch eine neue Schülermannschaft hatte sich zusammengefunden. Auf der Wiehl bei Gummersbach errangen Jörg Reinhardt-Christoph Hartmann-Thomas Rogman den 3. Platz. Die zweite Mannschaft Burkhard Esser-R. Hennigs-L. Herrmann kam auf Rang 7. Gunter Ebersbach aus Celle, nun jedoch für die PVW startend, konnte sich auf der Loisach bei dem Einer-Canadier-Rennen der Herren auf Rang 15 platzieren.
Vier Aktive des Vereins – Ulrich Schaffrin, Hartmut Funke, Klaus Habekost und H.-H. Cammann, ließen sich nicht vom Renn-Fieber anstecken und befuhren die Mosel von Trier bis Koblenz. Dass bei der Gelegenheit auch so manche Weinprobe gemacht wurde versteht sich von selbst...
In den folgenden Jahren ließ man vom Rennsport etwas ab; er wurde - obwohl vom LKV, DKV, KSB und LSB und auch von der Gemeinde Wienhausen oft und gut unterstützt – für den Verein auf die Dauer zu kostspielig.  Ende der siebziger Jahre verlegte man sich wieder auf das Kanu-Wandern.
Bäche und Flüsse in Österreich, Spanien, Frankreich und Jugoslawien wurden befahren. Der Kanu-Wandersport wird jedoch rege ausgeübt werden in Hoffnung auf gute Kameradschaft und hoffentlich gutes Gelingen in den nächsten 50 Jahren.
Nachwort: Vieles konnte in dieser Chronik nicht berücksichtigt werden. Während des Krieges, und auch später, ging etliches verloren. Und auch sonst können vielen Dinge nicht ausführlich geschrieben werden. So ist zum Beispiel jede Nachtfahrt zur Langlinger Schleuse oder jedes Osterfeuer sowie jede Pfingstfahrt und An- und Abpaddeln eine eigene Chronik wert. Aber im Großen und Ganzen sind doch die Höhen und Tiefen eines Vereinslebens hier enthalten.
©H.-H. Cammann

Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des Autors, unseres Vereinskamerads Hans-Hermann Cammann,
der 1982 das Vereinsjubiläum zum Anlass nahm, diese Chronik zu schreiben.
Fortsetzung folgt...
DE/020724

Die Bockmaschschleuse im Wandel der Zeit
Wenn man sich über das Bootshaus und Gelände der Paddel-Vereinigung Wienhausen unterhält, so kommt dabei auch fast automatisch auf die Bockmasch-schleuse zu sprechen, befindet sie sich doch in unmittelbarer Nähe. Es soll hier kurz mit einigen Fotos dargestellt werden, wie sich der Anblick der Schleuse in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Der eine oder andere (ältere) Wienhäuser Bürger wird sich erinnern.
Die Bockmaschschleuse im Winter, Ende der 20er oder Anfang der 30er Jahre (Foto: Sammlung Hermann Cammann).









Aufnahme in den frühen 70er Jahren; das Brückengeländer zur Wehr-
absturzseite ist noch nicht angebaut. Auf der Brücke befinden sich zwei Angler vom Campingplatz (Foto: Hans-Hermann Cammann).






Aufgenommen nach 1975. Zur Wehrabsturzseite wurde ein Geländer angebracht. Dieses Geländer wurde durch Soldaten der Wienhäuser Patenkompanie, 4./Panzerbataillon 34 (ab 01.10.1981 in 4./Panzer-bataillon 333 umbenannt), zur Vorbereitung der VII. Wienhäuser Vergleichswettkämpfe innerhalb einer Pionierausbildung errichtet (Foto: Hans-Hermann Cammann).






Heutiger Zustand des ehemaligen Wehres (Foto: Hans-Hermann Cammann).

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